“Surf- und Kite- Verein Leipzig kämpft weiter gegen das Foilverbot auf sächsischen Gewässern
46 Vereins-Mitglieder treten für die Zulassung ihres Sports ein und sind dabei Vorreiter für hunderte Interessierte
Was bisher geschah
Per Erlass vom 23.05.2022 hat das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) beschlossen, die Nutzung von Foils (auftrieberhöhende Anbauten unterhalb von Wasserfahrzeugen die für den Einsatz bei geringen Windstärken entwickelt wurden) jedweder Art auf sächsischen Gewässern zu verbieten. Ein Verbot was derzeit in Deutschland und Europa einmalig ist. Wie genau es zu dieser Entscheidung kam und wie das Verbot begründet wird, bleibt unklar. Es wird nur allgemein von „Gefahrenneigung“ gesprochen, obwohl weder in Sachsen noch in Deutschland Schadenfälle bekannt sind, bei denen Personen oder Sachen durch die Verwendung von Foiltechnik zu Schaden kamen (Beobachtungszeitraum 2000 bis 2023).
Würde man den Argumenten des SMWA folgen, müsste man ab sofort sowohl Spielsportarten wie Handball, Basketball oder Fußball als auch sonstige Sportarten wie etwa Ski- oder Radfahren verbieten, da hier vergleichsweise viele Schadenfälle eintreten.
Die sächsischen Wassersportler haben seit letztem Jahr sehr viel unternommen, um zu einer diplomatischen Lösung des Problems um den umstrittenen Erlass zum Foilverbot zu kommen. Das SMWA sowie die Landesdirektion Sachsen erhielten mehrmals verschiedene Lösungsvorschläge, wie der Zulassung auf bisher kaum genutzten Seen für ein bis zwei Jahre, mit der Möglichkeit das Geschehen zu beobachten und die erhobenen Daten zur Prüfung, ob hier tatsächlich hohes Gefahrenpotenzial gegeben ist, heranzuziehen.
In regionalen Zeitungen sowie Fachzeitschriften wurde berichtet, es gab MDR-Beiträge sowie etliche Youtube-Videos zu dem Thema. Besonders hervorzuheben ist auch eine Online-Petition „Aufhebung des Foil-Verbots in Sachsen“ mit über 6.200 Unterzeichnern, alles bisher ohne Erfolg.
Unabhängig der von Dritten eingereichten Klage gegen das Foilverbot, setzt sich der SKVL zusammen mit dem Seglerverband Sachsen vehement für die Aufhebung des Verbotes ein, da hier nicht nur Beschränkungen für wenige Sportler existieren, sondern weitreichende Auswirkungen auf den Kinder- und Jugendsport sowie Tourismus in allen wasserreichen Regionen in Sachsen zu verzeichnen sind.
Um mehr Gehör zu finden hat der SKVL in den letzten Monaten aufgerufen, durch Mitgliedschaft den Verein zu stärken. Mehr als 30 Sportler leisteten dem Aufruf trotz Corona in den letzten 2 Jahren bereits Folge. Die Mitglieder des SKVL fordern das SMWA auf von der gern gelebten Verbotsmentalität wegkommen und Bedingungen zu schaffen, unter denen auch neue Freizeitsportarten betrieben werden können.
Zum Surf-und- Kite Verein Leipzig
Am 02.05.2014 wurde der Verein gegründet und erwarb im Anschluss die Mitgliedschaft im Segler Verband Sachsen.
Der SKVL setzt sich als gemeinnütziger Verein seit 2015 insbesondere dafür ein, dass die Sportarten Windsurfing, Kiteboarding, Stand-Up-Paddling auch nach der Schiffbarkeitserklärung auf den großen Seen südlich von Leipzig betrieben werden dürfen – hier insbesondere auf dem Störmthaler und Zwenkauer See. Es geht um die geordnete und sichere Ausübung sowohl der etablierten Wassersportdisziplin Windsurfen als auch den Trenddisziplinen Wing- oder Kitesurfen mit und ohne Foil. ”